Der Gefangene auf der Flucht
Jean Hélion (1904-1987) schrieb noch während dem zweiten Weltkrieg ein Buch unter dem Titel "ils ne m'auront pas" , wo er seine abenteuerliche Flucht aus der Gefangenschaft in Pommern schilderte. Als bedeutender Maler des 20. Jahrhunderts hatte er viele Zeitgenossen erstaunt, weil er im Unterschied zu den meisten Kollegen, mit abstrakter Malerei angefangen hatte, und erst später zur figurativen Kunst wechselte. In der Literatur und im Internet steht vieles über die Bedeutung seines Werkes für die Kunstgeschichte. Man kann auch interessantes über sein Leben erfahren. Aber einige Details sind wenig bekannt. Wussten Sie z.B. dass das Portrait im Wikipedia-Eintrag hier in Vaduz aufgenommen wurde? Und, dass einige seiner Werke die Wände des Hauses 144 schmückten, bevor sie in namhafte Museen kamen.
Kleine Anekdoten:
Der enttaüschte Kommunist: Er war in seinen jungen Jahren, wie viele französiche Intellektuelle, die sich als "Avantgarde" bezeichneten, ein überzeugter Anhänger der Diktatur des Proletariats, die zur "klassenlosen Gesellschaft" führen sollte.. Linke Intellektuelle wurden damals zu Studienreisen in die Sowjetunion eingeladen. Aber Jean Helion änderte seine politische Meinung gerade nach so einem Propagandabesuch im Jahre 1931 !
Wie Beethoven: Am Ende seines Lebens wurde der Kunstmaler Jean Helion blind (der Musiker Ludwig van Beethoven wurde gehörlos). Ihre Talente lebten weiter. Helion arbeitete noch weiter an seiner Staffelei (Beethoven komponierte am Lebensende einige seiner besten Werke). Heute gilt Beethoven als einer der bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrunderts, und Hélion als einer der bedeutendsten Maler des 20. Jahrunderts.
Das rätselhafte Portrait: Im Artikel Jean Hélion – Wikipedia sieht man den Künstler "in die Ferne blickend" . In Wirklichkeit ist es ein Ausschnitt aus diesem Foto welches im Haus 144 aufgenommen wurde. Es war in den achziger Jahren, als Jean Hélion schon hochbetagt zur Hochzeit seines Sohnes nach Liechtenstein kam .
von abstrakt zu figurativ
Diese Gemälde wurden hier ausgestellt. Sie befinden sich heute in namhaften Museen und Sammlungen.